| Das Kanzleigebäude in Lübeck ist ein ungewöhnlich langer schmaler Baukörper von rund 85 mal 8 Metern, der unmittelbar nördlich an das Rathaus anschließt. Der Standort des Gebäudes befindet sich annähernd in der Mitte der Lübecker Altstadt und bezeichnet die höchste Stelle der Altstadtinsel. Auch darüber hinaus nimmt das Grundstück eine besondere Stellung ein: Es liegt auf der Westseite der als Fußgängerzone gestalteten Breiten Straße gegenüber der platzartigen Aufweitung des Schrangen und des Haupteinganges des Kaufhauses Karstadt. Im Norden orientiert sich das Gebäude zur Mengstraße und öffnet sich zum abfallenden Verlauf der Breiten Straße mit Blick auf St. Jacobi.
Im Westen liegt der Marienkirchhof, wo sich das Kanzleigebäude und der Chor von St. Marien auf spektakuläre Weise mit wenigen Zentimetern Abstand fast berühren. Es wurde in Übereinstimmung mit den Belangen der Denkmalpflege "geöffnet" und umgebaut , mit dem Ziel, eine möglichst große Einzelhandels- bzw. Vermarktungsfläche mit möglichst geringem konstruktiven und wirtschaftlichen Aufwand zu erzielen.
Neben einzelnen konstruktiven Eingriffen, die überwiegend aus der Baugeschichte des Hauses abgeleitet sind, wurden Modernisierungsmaßnahmen der haustechnischen Anlagen und Instandsetzungsmaßnahmen des Dachstuhls durchgeführt .
Ausgezeichnet mit dem Architekturpreis der Kaufmannschaft zu Lübeck für gewerbliche Bauten 2006
BDA-Preis Schleswig-Holstein 2007
BDA-Publikumspreis Schleswig-Holstein 2007 |
